DrachenFels

Eine märchenhafte Erlebnisreise mit dem Künstler Henrik Schrat

25|06|2021 - 09|01|2022
Sonder­ausstellung

Menü
Heute

Nächste Veranstaltung

Ein Gruppe von Menschen wird durch die Ausstellung geführt.

23. Nov. | 15.00 Uhr

Die GRIMMWELT von A-Z

Dauerausstellung

Mutter und Kind schauen sich Märchenbücher im Bereich VOLKSMÄRCHEN an.

Erlebnisraum GRIMMWELT

Hier kommen die Brüder Grimm in der Jetzt-Zeit an: Künstlerisch, interaktiv und multimedial vermittelt.

Frau sitzt vor der Scheibe der Station ReisePlan der Erlebnisreise DrachenFels und betrachtet einen digitalen Inhalt auf ihrem Smartphone.
Hashtag GRIMMDrache auf dem verspiegelten Fahrstuhl
Zwei Kröten  und Titel der Erlebnisreise auf einer Fensterscheibe der Büros der GRIMMWELT
2 Frauen scannen den QR-Code, um der DrachenFels-Reise um die Grimmwelt herum zu folgen.
Siebenköpfiger Drache »Die Anderen« auf dem verspiegelten Fahrstuhl auf dem Dach der GRIMMWELT

»DRACHENFELS, m. aufenthalt der drachen, dann der name eines felsenbergs am Rhein, Rolandseck gegenüber. s. drachenberg.«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 2, Sp. 1322

Rückblick auf die Sonderausstellung im Außenraum der GRIMMWELT

In einem Rundweg mit 5 Stationen an Fenstern und Spiegelflächen der GRIMMWELT werden die Grimm'schen Märchen mit Zeichnungen des Künstlers Henrik Schrat neu interpretiert - mit durchaus auch ungewohnter Perspektive und überraschenden Details.

Huch, was ist denn mit der Prinzessin passiert - wie ist die denn in der U-Bahn gelandet? Und wieso hat das Sterntaler Gummistiefel an?

Henrik Schrat überführt Grimms Märchen ins 21. Jahrhundert und bebildert sie neu - in dem partizipativen Großprojekt einer fünfbändigen Gesamtausgabe namens »Rodung - Kreuzung - Lichtung«, deren erster Band »Schneefall - Himmel und Hölle« im November 2020 erschienen ist.

Dem Entstehen der Zeichnungen kann man auf Social Media »zuschauen« - und auch selbst Teil des Projektes werden, mit Cameo-Auftritten im Buch. Hier gibt es mehr zu erfahren über das Projekt - und hier über Henrik Schrat.

Die GRIMMWELT bringt nun einige dieser Bilder aus dem Inneren (der Bücher und Geschichten) groß ins Außen - und bietet zudem auf Ihrem Dach eine Bühne für einen veritablen Drachen, den Henrik Schrat eigens für uns geschaffen hat. (Wir sind sehr stolz! Und freuen uns besonders auf einen Auftritt als Schauplatz eines Drachenkampfes im Märchen »Die zwei Brüder«, im 2. Band »Dornenrose - Liebe und Kampf«, der im November 2021 erscheinen wird.)

Strichzeichnung zweier Kröten, auf denen ein Wald wächst

Geht auf Entdeckungsreise und begleitet uns ins Universum Grimm!

Hier gibt es noch mehr zu erleben: Mittels QR-Code könnt ihr an jeder Station Wissenswertes und Unterhaltsames über Märchen und die Brüder Grimm, ihr Leben und ihr Werk erfahren. Los geht die Reise!

Doch Vorsicht! Lasst euch auf dem Höhepunkt des Parcours nicht vom Drachen verschlingen. (Falls doch - wir freuen uns über ein Foto unter #GRIMMDrache auf Instagram oder Facebook.)

Mutige Entdeckungsreisende sind herzlich eingeladen, ein Bild ihrer Begegnung vom Dach der GRIMMWELT mit unserem #GRIMMDrache zu posten.

Und wenn euch das Reisefieber gepackt hat und ihr mehr über die Brüder Grimm erfahren möchtet, besucht unsere Dauerausstellung.

Folgt uns auf Instagram oder Facebook und abonniert unseren Newsletter, dann verpasst ihr keine Neuigkeiten zur GRIMMWELT.

ReisePlan

»REISEPLAN, m. anschlag, entwurf zu einer zu unternehmenden reise: einen reiseplan machen, reisepläne schmieden, den reiseplan aufgeben; nun hatte ich einen wundersamen geheimen reiseplan. GÖTHE 30, 218«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm Bd. 142, Sp. 739

Märchen begeistern Groß und Klein. Doch warum ist das so?

Eine Prinzessin steht in der Straßenbahn und blickt durch das Fenster nach außen.

Märchen sind Prosatexte, die auf uralten, mündlich überlieferten Geschichten basieren. Anders als Sagen oder Legenden können sie zu jeder Zeit und an jedem Ort stattgefunden haben.

Häufig kommen fantastische Elemente und magische Wesen vor. Gut und Böse sind klar unterscheidbar.

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4

DrachenKampf

»DRACHE, m. draco, ahd. tracho, gewöhnlich ist ein nicht in der wirklichkeit vorhandenes, fabelhaftes thier gemeint. man stellt ihn dar als eine grosze, geschuppte und geflügelte schlange mit groszen feurigen augen, einem langen, sich ringelnden schweif, eidechsenartigen krallenfüszen und einem weiten bezahnten rachen, aus dem er eine pfeilspitzige zunge streckt und feuer speit, wie Fafnir schon in der alten Edda.«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 2, Sp. 1315

Henrik Schrat hat für die GRIMMWELT den Drachen aus dem Märchen »Die zwei Brüder« zum Leben erweckt - nun schlängelt er sich siebenköpfig um den Fahrstuhl auf unserem Dach:

Siebenköpfiger Drache

»…sieben verschiedene kulturelle Zuordnungen haben die Köpfe, es gibt Mama und Kid und so weiter. Eine gespaltene Persönlichkeit, die trotzdem zusammen hält. …«

Henrik Schrat

GlückStern

»GLÜCK(S)STERN, m. , glückbringender stern, glück.«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 8, Sp. 401
Strichzeichnung des Sterntaler in Gummistiefeln mit Regenschirm

Gold ist das Edelmetall, das im Märchen am höchsten geschätzt wird.

Bereits in grauer Vorzeit betrachteten es die Menschen als himmlisches Feuer, das auf die Erde fiel. Sein Glänzen erinnert an das Strahlen von Sonne und Sternen.

Im Märchen verweist das Gold unter anderem auf einen guten Charakter.

Im Märchen »Die Sterntaler« verschenkt ein kleines Mädchen alles, was es hat, an noch ärmere Menschen – auch sein letztes Hemd. Als Belohnung für sein Mitleid fallen die Sterne als goldene Taler vom Himmel.

Anders verhält es sich bei »Hans im Glück«. Er bekommt einen großen Klumpen Gold als Belohnung für seine Dienste. Da ihm dieser zu schwer ist, tauscht er ihn gegen ein Pferd und dieses gegen weitere Tiere und Dinge ein, bis er am Ende nichts mehr hat. Am Ende kommt er glücklich und befreit nach Hause, da er nicht – wie viele andere – unbedingt reich werden möchte.

FindeLohn

»FINDELOHN, m. was findegeld.«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 2, Sp. 1322
Drei Frauen betrachten Zeichnungen in kleinen Nischenfenstern auf der Rückseite der GRIMMWELT.

An der letzten Station des Rundgangs gibt es viele Schätze zu Entdecken - der Lohn der Reise.

In den Nischenfenstern verbergen sich Bilder und digitale Inhalte zu vielfältigen großen und kleinen (Nischen)-Themen:

Die Rolle der Familie und das Thema der Geschwisterbeziehungen, Natur und Kultur im Märchen und im Werk der Grimms, die Bedeutung von Schuhen und die des Teufels im Märchen.

Familienbande

»FAMILIENBAND, n. necessitudo, verwandtschaft: die verwandten seiner frau lassen sich nicht einmal durch familienbande halten. Göthe 6, 208.«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 3, Sp. 1306

Familie im Märchen

Strichzeichnung der Gesichter einer königlichen Familie

Im Märchen brechen viele Heldinnen und Helden zu einer gefahrvollen Reise auf, weil sie sich in ihren Familien bedroht fühlen.

Besonders bösartig sind Stiefmütter, welche die Heldinnen unterdrücken oder ihnen nach dem Leben trachten wie in Sneewittchen. Merkwürdig zurückgenommen ist hingegen die Rolle des Vaters in den meisten Märchen.

Die Heldinnen und Helden müssen viele Aufgaben meistern, um am Ende eine neue und glückliche Familie zu bekommen.

Brüder und Schwestern

»GESCHWISTERLICHKEIT, f. geschwisterliches verhältnis, geschwisterliche vertraulichkeit: herrscht unter ihnen eine bewunderungswürdige eintracht und geschwisterlichkeit. Niebuhr lebensnachr. 1, 249«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 5, Sp. 4008

Geschwister im Märchen

Strichzeichnungen von sieben Raben, einer hält im Schnabel einen Frosch, ein anderer trägt Turnschuhe

Im Märchen verhalten sich Geschwister auf unterschiedliche Art und Weise zueinander.

Oft wird ein Geschwister / Kind ausgegrenzt und schlecht behandelt.

In vielen Märchen helfen die Geschwister jedoch einander und stehen füreinander ein.

In »Die sieben Raben« lässt eine Schwester nichts unversucht, ihre sieben in Raben verwandelten Brüder aus einem Glasberg zu retten.

Natur und Kultur

»NATUR, f. natura φύσις. ... entstanden ist und sich so eingebürgert hat, dasz die vereinzelten versuche der puristen, ein deutsches wort an dessen stelle zu setzen, immer erfolglos geblieben sind. freilich hat SCHOTTEL (1368)«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 13, Sp. 442

Tiere im Märchen

Strichzeichnung der vier Bremer Stadtmusikanten mit Schrift "miau wau ia"

Tiere haben im Märchen oft menschliche Eigenschaften.

»Die Bremer Stadtmusikanten« sind vier Tiere, die vom Menschen ausgesondert wurden, weil ihre Kräfte nachließen. Mit vereinter Power verjagen Esel, Hund, Katze und Hahn die Räuber im Wald. Zusammen besetzen sie deren Haus und gründen eine tierische WG.
Sie erfahren, dass gemeinsame Aktionen stark machen und das Böse besiegen können.

Tiere können auch Helfer des Menschen sein - eine Ente trägt z. B. »Hänsel und Gretel« auf ihrem Heimweg über den See.

In anderen Märchen wiederum werden Menschen durch böse Kräfte in Tiere verwandelt und nur durch die Liebe und Hilfe anderer am Leben erhalten und erlöst.

Sprache war für die Grimms etwas natürlich Gewachsenes, und sollte gleichzeitig ein Grundstein der Kultur sein.

Sie verstanden Sprache als etwas sich ständig Veränderndes – Worte sind in den Augen der Grimms nichts Feststehendes. Daher wollten sie die »Naturgeschichte der Wörter« erforschen.

Schuhe im Märchen

»SCHUH, m. calceus, mhd. schuoch, schuo, gen. schuohes, schuos, plur. schuohe, schuoch, schuo, md. schûch, schû, schôch, schô, plur. schûche, schûwe, schû, schôwe, schô, auch ausnahmsweise schwach flectierend«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 15, Sp. 1838
Eine leuchtende Kerze steht in einem Damenschuh mit hohem Absatz.

Schuhe sagen im Märchen immer etwas über ihre Träger aus:

Beim »Gestiefelten Kater« sind sie ein Zeichen der Macht. Der Kater lässt sich erst einmal ordentliche Stiefel machen, um dann als Diener mit festem Tritt seinem Herrn zu Geld und Ansehen zu verhelfen.

Im »Aschenputtel« sind Schuhe »Beweismittel« für die richtige Braut. Sie führen den Prinzen zu seiner schönen Tänzerin und passen ihren kleinen Füßen perfekt.

»Die zertanzten Schuhe« hingegen deuten darauf hin, dass 12 Prinzessinnen jede Nacht heimlich mit verwünschten Prinzen tanzen.

Der Teufel im Märchen

»TEUFEL, m. diabolus, daemon. (...) II. Bedeutung und gebrauch (an dessen erschöpfung hier nicht zu denken ist)...«

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. 21, Sp. 265
Ein Teufel steht hinter zwei Personen, die auf einer Parkbank sitzen.

Der Teufel gilt in der christlichen Religion als Widersacher Gottes. Im Märchen erscheint er in unterschiedlichen Farben: schwarz, rot und grün. Auch sein Verhalten ist sehr verschieden:

Als böser Teufel erscheint er im Märchen »Frau Trude« mit brennendem Kopf, als gute Figur in »Des Teufels rußiger Bruder«.

Die Herzen der Zuschauer erfreut er besonders als tölpelhafter Teufel in »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren«.

Making of

Making of 6

Die erste Besprechung zur Ausstellung via Online-Meeting

Making of 1

Das Moadbord von Hernik Schrat für den Drachen

Making of 2

Filmdreh in der GRIMMWELT

Making of 4

Es geht los...

Making of 3

... die Beklebung des Fahrstuhls auf dem Dach der GRIMMWELT

Making of 5

Das erste Selfie

Impressum

Bildnachweise

DrachenFels:

© Henrik Schrat, Die drei Männlein im Walde, 29,5 x 21 cm, 2017,
Folienplott nach Tuschezeichnung
aus Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 1 Schneefall, 2020;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat,
courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

ReisePlan:

© Henrik Schrat, »Straßenbahnprinzessin«, 29,5 x 21 cm, 2020,
Folienplott nach Tuschezeichnung
Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 1 Schneefall, 2020;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat;
courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

DrachenKampf:

© Henrik Schrat, »Die Anderen«, 115 x 396 cm, 2021
Folienplott nach Tuschezeichnung (Mischtechnik)
Ortspezifische Arbeit für die GRIMMWELT Kassel,
courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

GlückStern:

© Henrik Schrat, Die Sterntaler, 29,5 x 21 cm, 2020
Folienplott nach Tuschezeichnung
aus Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 1 Schneefall, 2020;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat;
courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

Familienbande:

© Henrik Schrat, Marienkind, (Ausschnitt), 2019
Folienplott nach Tuschezeichnung
aus Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 1 Schneefall, 2020;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat;
courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

Brüder und Schwestern:

© Henrik Schrat, Die sieben Raben, 2020
Folienplott nach Tuschezeichnung
aus Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 1 Schneefall, 2020;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat;
courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

Natur und Kultur:

© Henrik Schrat, Doktor Allwissend (Ausschnitt), 2020
Folienplott nach Tuschezeichnung,
aus Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 2 Dornenrose, 2021;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat; courtesy
siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

Schuhe im Märchen:

© Henrik Schrat, »Licht im Schuh«, Aschenputtel, 29,5 x 21 cm, 2019
Folienplott nach Tuschezeichnung
aus Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 1 Schneefall, 2020;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat; Sammlung Deutscher Bundestag, courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

Der Teufel im Märchen:

© Henrik Schrat, Das Mädchen ohne Hände, (Ausschnitt), 2020
Folienplott nach Tuschezeichnung
aus Henrik Schrat, Rodung Kreuzung Lichtung, Band 1 Schneefall, 2020;
Gesamtausgabe Grimms Märchen neu bebildert von Henrik Schrat;
courtesy siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

»DrachenFels | Eine märchenhafte Erlebnisreise mit dem Künstler Henrik Schrat«

Geschäftsführer | Programmleiter
Peter Stohler

Künstlerische Umsetzung
Henrik Schrat
siebenhaar art projects, Frankfurt a.M.

Projektteam
Katja Blum, Christine Großberndt, Julia Ronge, Sabine Schimma

Verwaltung
Stefanie Büscher, Lina Schmidt, Christina Soose, Timo Vogt

Technische Unterstützung
Rolf Tonhäuser

Folienplotts
Werbetechnik Zinke GmbH | Henry Schaumburg

Grafik Design Ausstellungsmotiv
Maraccuja Grafikdesign | Carina Engelmann

Unser Dank gilt darüber allen Mitwirkenden, darunter
Andrea C. Ortolano, Nikolaus Frank