Das wohl umfangreichste Werk des Grimm’schen Schaffens ist das 1838 begonnene »Deutsche Wörterbuch«.
Zunächst glaubten die Brüder dieses Projekt in sieben bis zehn Jahren abschließen zu können. Doch es sollte anders kommen. Ihr Vorhaben dauerte mehr als 120 Jahre und beschäftigte Generationen von Mitarbeiter*innen.
Denn Jacob und Wilhelm Grimm wollten jedes Wort des Neuhochdeutschen, das sich mit der Übersetzung der Bibel durch Luther etablierte, festhalten sowie die Herkunft und den Gebrauch der Worte dokumentieren.
Heute umfasst das »Deutsche Wörterbuch« über 320.000 Einzelworteinträge. Die Brüder kamen zu Lebzeiten jedoch nur bis zum Buchstaben F. In der Dauerausstellung der GRIMMWELT ist daher im Bereich FROTEUFEL die unglaubliche Geschichte des »Grimm«, wie das Wörterbuch kurz genannt wird, erzählt. Jacob konnte diesen Eintrag noch abschließen.
17. Dezember 1837 | Die Brüder werden aus Göttingen entlassen
Die Geschichte des »Deutschen Wörterbuchs« beginnt mit einem politischen Skandal.
Nach acht Jahren an der Göttinger Universität sehen sich die Brüder 1837 mit der Auflösung der Verfassung durch den König Ernst August I. von Hannover konfrontiert. Gegen die in ihren Augen willkürliche Aufhebung der Rechtsnormen durch die Staatsgewalt protestieren sie zusammen mit fünf Kollegen, worauf die »Göttinger Sieben« ihre Professuren verlieren und Jacob und zwei Kollegen aus dem Königreich Hannover verbannt werden.
Mitten im Winter verlassen sie von Studenten begleitet die Stadt.
Wie es weiter geht, erfahren Sie im Bereich FROTEUFEL.
Das umfangreiche Werk des »Deutschen Wörterbuchs« liegt heute als Datenbank mit Suchfunktion in elektronischer Form vor.
Es ist ein Projekt des Kompetenzzentrums für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier in Verbindung mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Berlin und dem Hirzel Verlag Stuttgart. Gefördert wurde es durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des DFG-Förderprogramms »Retrospektive Digitalisierung von Bibliotheksbeständen«.
33 Bände
67.744 Textspalten
ca. 320.000 Stichwörter
84 kg schwer